Ehemalige Hullerner Mühlen

Korn - Windmühle
(Bock-, Ständerwindmühle, separates Wohnhaus)

Ehemalige Lage der Bockwindmühle
(Vergrößerter Ausschnitt aus der Preuß. Kartenaufnahme
HK 25 NE Haltern 2358 (4209) von 1893 /1895)

Die von dem Kolon Joh. Hermann Streyl (Haus-Nr. 8) gekaufte Ständer-, Bockwindmühle stand in Gievenbeck bei Münster.
Die numerierten Einzelteile aus Eichenholz wurden mit 18 Pferdegespannen nach Hullern gebracht.
Im Frühjahr 1858 Aufbau der Mühle auf dem hofeigenen Grundstück Flur II, Parzelle Nr. 134;
anschließend in unmittelbarer Nähe Errichtung eines separaten Wohnhauses für den jeweiligen Müller und seine Familie.
Abbruch der Mühle um 1908; das Holz wurde 1911 für den Bau einer Bretterscheune wiederverwendet.

„Ansicht und Querschnitt nebst innere Einrichtung“ der Kornwindmühle.

(Verkleinerte Anlagen zu dem von der Königlichen Regierung in Münster am 21. Oktober 1857 erstellten Genehmigungsschreiben zur Inbetriebnahme der Mühle; Unterlagen im Besitz der Familie Streyl)

Nachweisbare Müller:

Evers, Henrich, * in Lüdinghausen
Lohmann, Everhardt, * 16.01.1837 in Ottmarsbocholt
Düphans, Franz, * 15.12.1865 in Nordkirchen
Hölker, Albert, * 13.06.1857 (aus Nienberge)
Brathe, Heinrich, * 09.01.1871 in Hullern

Der letzte Bewirtschafter der Kornwindmühle, Heinrich Brathe, erbaute im Jahre 1911 auf dem Grundstück seiner Schwiegereltern (Schlüter, Haus-Nr. 61) an der heutigen Schmiedestraße eine benzolbetriebene Mühle (links).
Ab ca. 1930 kam die Mühle in andere Hände: Sie wurde bis in die Zeit des 2. Weltkrieges von Bernard Schumacher (Haus-Nr. 37) gepachtet; zuletzt übernahm Albert Scholz von 1948 bis 1954 den Betrieb, der inzwischen elektrifiziert worden war

Heinrich und Josephine Brathe im Mai 1900
(Hochzeitsbild)

Quelle: Hullern - ein Dorf zwischen Lippe und Stever, 1994, S. 405, 406, S. 421 - 424.