Die Hullerner Schule

„Unser Dorf im Jahre 1950.“

Landschaftliche Lage / Geschichtliche Entwicklung Wirtschaft und Verkehr
Fläche und Bevölkerungsgliederung Kirche / Verwaltung / Schule

 

Wirtschaftliche Verhältnisse

a) Landwirtschaftliche Erträge
b) Bäuerliche Genossenschaft
Die Hullerner Bauern und Landwirte müssen ihre Erträge von mageren Sandböden, bei gewöhnlichem Flachlandklima und einer jährlichen Regenmenge von 750 mm ernten. Sie bauen im Durchschnitt jährlich an: Kartoffeln 41 ha, Roggen 90 ha, Weizen 4,7 ha, Hafer 46 ha, Gerste 7,7 ha. Ihre Arbeit leisten die Bauern größtenteils mit Pferden, von denen in Hullern 60 ihren Herren dienen. Die kleinen Leute verrichten die Landarbeit vielfach mit Kühen. In Hullern wurden im ganzen 153 gezählt.

(Zum Vergleich der Viehbestand des Jahres 1837: (1)

 Füllen bis zum vollendeten 3ten Jahre:13 
 Pferde:16 
 Pferde über 10 Jahre:6 
 Stiere oder Bullen:5 
 Ochsen:2 
 Kühe:99 
 Jungvieh:69 
 Schafe:846!
 Ziegen:2 
 Schweine:89)

Um den Böden aber die erforderlichen Nährstoffmengen zuzuführen, damit man die Erträge als durchschnittlich gelten lassen kann, müssen folgende Düngermengen aufgewendet werden:
Stickstoff 2000 Ztr., Thomasmehl 4000 Ztr., Kanit 4000 Ztr.
Für die Gesunderhaltung der Böden sind jährlich 2000 Ztr. Kalk unbedingt notwendig. Das bedeutet, dass ein Hektar 24 Zentner Kunstdünger jährlich erhält. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden größtenteils durch die „Bezugs- und Absatzgenossenschaft GmbH“ weiter verkauft, die, im Jahre 1903 in Selbsthilfe gegründet, in den 46 Jahren ihres Bestehens sehr zum Nutzen des ganzen Dorfes gearbeitet hat. Sie kauft und verkauft alles, was mit der Landwirtschaft irgendwie zu tun hat. So gingen im Jahre 1949 6000 Zentner Frühkartoffeln, 16000 Zentner Spätkartoffeln, 5000 Zentner Getreide durch ihre Hände. Die genannten Erträge machen rund die Hälfte des Gesamtertrages aus. In diesem Jahr hat sie schon 1500 Zentner Mais an die Verbraucher weitergegeben, die diese Futtermengen zur vermehrten Schweinemast und -zucht aufwenden.

 

Verkehrsverhältnisse

Die Anfuhr der Düngemittel und die Fortschaffung der Erträge ist immer eine nicht ganz leichte Aufgabe, denn die Verkehrsverhältnisse sind nicht als gut zu bezeichnen. Da Hullern nicht von einer Eisenbahn berührt wird, ist man auf das Auto und das Pferdefuhrwerk angewiesen. Nur durch die Straße Haltern - Lüdinghausen ist das Dorf mit der Außenwelt verbunden, über die in kürzester Zeit ein Überlandomnibus von Haltern über Lüdinghausen fahren soll, der Hullern berührt und den Personenverkehr vermitteln soll. Augenblicklich hält ein Autobus, der dreimal täglich von Haltern nach Hullern fährt, den Verkehr nach außen hin aufrecht. Der Weg, der vom Dorfkern an Antrup vorbei nach Eversum und Ahsen führt, weist keine feste Fahrdecke auf und ist für den Verkehr ohne Bedeutung. Dass Hullern noch einmal Eisenbahnverbindung erhält, darf nicht erwartet werden.

 

Quellen
(1) Stadtarchiv Haltern, III,3: S. 153